Lässig, mit einem breiten Grinsen, kommt Alex Demattio in die Apfelwiese. Noch läuft der Auhof in Pfatten in Leifers auf seinen Vater Klaus, aber die Hofübergabe steht bereits fest. Dabei war das keineswegs schon immer so geplant.

Als junger Bursche zog es Alex zum Studieren in die Großstadt. Nach fünf Jahren in Wien merkte er: Das war nicht sein Weg. 2019 kehrte er auf den Biohof zurück, den er heute gemeinsam mit seinem Vater bewirtschaftet. Die beiden haben ein gutes Verhältnis. Eines, das mehr einer Freundschaft gleicht als einer Vater-Sohn-Beziehung. In vielem ticken sie gleich.

Bei den Arbeiten in der Apfelwiese wie dem Schneiden, Ausdünnen oder Ernten hört das Vater-Sohn-Duo oft Hörbücher, Podcasts oder Musik – Drum 'n' Bass. Wichtig ist ihnen, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und qualitativ hochwertige Äpfel zu produzieren. „Ich habe sehr viel von meinem Vater gelernt“, sagt der Jungbauer. Als Ausgleich spielt er Fußball, ist Präsident des Jugendzentrums Leifers und engagiert sich im Vorstand des Kulturvereins „Hospiz“.

Alex ist alles andere als der klassische Südtiroler Apfelbauer. Mit Traditionen kann er nicht viel anfangen – dafür brennt er umso mehr für die Jugendkultur in Südtirol und fürs Reisen. Im Winter, wenn weniger Arbeit auf dem Hof ansteht, fahren sein Vater und er abwechselnd weg, tauchen ein in ferne Kulturen. Für eine gute Work-Life-Balance, trotz oder gerade wegen der vielen Arbeit, die ein Apfelhof mit sich bringt.