Thomas Knoll ist ein Allrounder, ein Multitalent. Er ging mit 30 Jahren in die Gemeindeverwaltung, mit 32 wurde er Bürgermeister. Fast 18 Jahre lang war er im Amt. Heute ist er Vizebürgermeister, Vorsitzender vom Präsidentenkollegium der IDM und Apfelbauer.

Sein Großvater war Landwirt und schon als kleiner Bub half er bei der Ernte mit. Später besuchte Thomas das klassische Gymnasium der Franziskaner. Anstatt anschließend zu studieren, wie die meisten seiner Klassenkameraden, schlägt der Tisner einen anderen Weg ein. Er übernimmt 1981 als Quereinsteiger den Obstbaubetrieb seines Großvaters. „Meine Schulkollegen sind heute Doktoren und Primare. Ich bin beim Bauer sein geblieben“, sagt Thomas und lacht.

Der Beruf des klassischen Bauern wäre für den engagierten Mann zu wenig. Thomas mag die Arbeit in der Natur in Kombination mit seinen anderen Tätigkeiten. Er hat keine klassische Hofstelle, also keinen Hof, sondern einen offenen Betrieb. Seine Apfelwiesen liegen in Nals.
Auch der Alltag unterscheidet sich von dem der meisten Apfelbauern. Zwischen Gemeindearbeit, täglichen Terminen und Familie bleibt wenig Zeit für die Arbeit in der Wiese. Daher unterstützen ihn Saisonarbeiter und auch Sohn Tobias ist bereits in den Betrieb eingestiegen.

Thomas und Tobias sind Versteigerungslieferanten. Sie gehören zu den rund 10 % aller Obstbaubetriebe Südtirols, die mit ihren Äpfeln ausschließlich den Frischmarkt beliefern. Geerntet wird nicht nur in Großkisten, sondern auch in kleinen Holzsteigen. Dabei müssen Thomas und Tobias besonders viel Wert auf das Aussehen und die Qualität der Äpfel legen. Auch die richtige Sortenwahl spielt eine große Rolle. „Ideal sind Sommersorten“, sagt Thomas, der seine Entscheidung einen Nischenmarkt zu beliefern nie bereut hat. „Man sollte nicht das tun, was gerade alle tun.“