Wenn Martin Spechtenhauser durch seine Apfelwiesen zieht, hält er immer wieder inne, begutachtet seine Äpfel und den Zustand seiner Apfelanlagen. Durch seinen geschulten Blick erkennt er sofort Probleme und kann auf diese umgehend reagieren.
Nach seiner landwirtschaftlichen Fachausbildung ging Martin mit 18 Jahren für einige Monate nach Brasilien, um dort neue Erfahrungen und Erkenntnisse in der Landwirtschaft zu sammeln. Nach dieser spannenden Zeit erhielt er mehrere interessante Arbeitsangebote. Doch für ihn war klar: Sein Zuhause und seine Zukunft sind im Vinschgau, am Unterburghof in Allitz, einem wunderschön gelegenen Erbhof, der bereits seit dem 16. Jahrhundert im Besitz seiner Familie ist.
Martins Apfelwiesen liegen zwischen 1.050 und 1.100 m ü. M., in einer der höchsten Lagen des Südtiroler Apfelanbaus. Äpfel in diesen Höhenlagen mit höchster Qualität zu produzieren, ist eine große Herausforderung. „Aber die innere Qualität der Früchte ist dafür umso besser. Die schmecken einfach intensiver“, sagt Martin. Besonders stolz ist er auf seine Golden Delicious mit der typischen roten Backe.
Die Apfelwiesen von Familie Spechtenhauser liegen zu einem großen Teil zusammenhängend auf dem Gadria-Schuttkegel unterhalb der Hofstelle. Das hat den Vorteil, dass Martins Arbeitsplatz direkt im Umfeld des Wohnhauses liegt und somit die ganze Familie mitarbeiten kann. Vor allem seine Kinder können es immer kaum erwarten, die reifen Früchte zu ernten und zu kosten. Die Erntezeit ist eine intensive Zeit, die nur mit dem Einsatz der ganzen Familie und vielen Erntehelfern zu bewältigen ist.
Obwohl die Arbeit anstrengend ist, bedeutet Apfelbauer zu sein für Martin nicht nur Beruf, sondern vor allem Passion und Leidenschaft.