23.04.2021

Wie kann nachhaltige Landwirtschaft gelingen?

A „sustainapple“ future: der Südtiroler Apfel als weltweites Erfolgsmodell

Die Südtiroler Apfelwiesen blühen und gedeihen wie eh und je. Doch von den heißen Themen der Gegenwart bleiben sie nicht verschont. Ob Klimawandel, Artenvielfalt oder Erhalt kleinstrukturierter Familienbetriebe: Die Zukunft entscheidet sich jetzt – auch im Obstbau. Deswegen haben die wichtigsten Akteure der Südtiroler Obstwirtschaft gemeinsam mit Fachleuten sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Politik eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die sich „sustainapple“ nennt.

Dieses „Drei-Mal-Drei der Nachhaltigkeit“ definiert drei Aktionsfelder mit je drei konkreten Zielen für die nächsten zehn Jahre. Auf diesem Weg soll die Südtiroler Apfelwirtschaft weltweit zum Best-Practice-Modell in Sachen Nachhaltigkeit werden.

Das sind die drei Aktionsfelder der Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“:

  1. Südtiroler Apfel als weltweites Erfolgsmodell
  2. Wir ernähren die Menschen gesund
  3. Die Natur als Partnerin

Bei der Entwicklung der Strategie stellte man fest, dass die Südtiroler Landwirtschaft – samt Obst- und Apfelanbau – unter internationalen Fachleuten bereits jetzt als Vorreiter und Vorbild für Innovation, Professionalität und Nachhaltigkeit gilt. Laut einer Studie der FAO etwa fußt die Südtiroler Apfelproduktion auf dem erfolgreichen LINSA-Modell (Lern- und Innovationsnetzwerk für nachhaltige Landwirtschaft).

Das erste der drei Aktionsfelder hebt deshalb bisher Erreichtes hervor und zeigt auf, was beibehalten bzw. weiter gestärkt werden soll. Dazu gehören die starke Organisation der Familienbetriebe in Genossenschaften und Netzwerken und ihre lange Geschichte und kulturelle Verwurzelung in der Region. So nutzten die Südtiroler Apfelbauern etwa schon bald nach Bau der ersten Eisenbahnlinie im Jahr 1867 die Schiene für den Export, der bis an den Zarenhof in St. Petersburg reichte. Schon heute ist die Südtiroler Apfelwirtschaft zudem Pionierin einer überregionalen Kreislaufwirtschaft, einem Gebiet mit großem Potenzial.

Und was kann noch besser werden? Die Aktionsfelder Nummer 2 und 3 widmen sich den Qualitäten des Nahrungsmittels Apfel bzw. dem Klima- und Umweltschutz. Dabei wird unter anderem das Bewusstsein für den Apfel als Nahrungsmittel gestärkt. Innovationskraft haben die Südtiroler Apfelbauern bereits in den vergangenen Jahrzehnten vorausschauend bewiesen. Diese Innovationskraft gilt es für die Zukunft – und damit für Themen wie Klima- und Umweltschutz oder Ressourcenschonung – voll zu nutzen.

So sind Tradition und Nachhaltigkeit im Apfelanbau keine Gegensätze. Denn Tradition ist die Fortführung dessen, was sich bereits in der Vergangenheit als nachhaltig erwiesen hat. Innovation bereichert die Tradition und macht sie zukunftsfähig.


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