22.06.2018

Eine neue Apfelsorte entsteht

Apfelsorten gibt es viele: Von süß wie Red Delicious über sauer wie Granny Smith, von gelb wie Golden Delicious bis zu rot wie Gala, von der bekannten Sorte Fuji bis zur weniger bekannten Topaz. Doch wie entsteht eine neue Sorte? Und wie viele Jahre Forschung und Arbeit stecken dahinter?

Die Entwicklungsphase beginnt bei der Definition von Zuchtzielen: Dabei wird über Fruchtqualität, Produktivität und Widerstandsfähigkeit der neuen Sorte diskutiert. Im besten Fall sollten solche Sorten krankheitsresistent sein, über Jahre eine konstante Erntemenge garantieren und den Marktanforderungen in Farbe und Qualität entsprechen.

Im nächsten Schritt werden Elternsorten ausgewählt und die Muttersorten gezielt mit Pollen der Vatersorten bestäubt. Nach der Ernte im Herbst, entfernen Forscher die Apfelkerne aus den Kreuzungsfrüchten, um diese im nachfolgenden Frühjahr auszusäen. Und bereits jetzt gilt: Jeder gesäte Kern entspricht im Prinzip einer neuen Sorte!

Die darauffolgenden Jahre sind geprägt von Tests: Wie krankheitsanfällig sind die neuen Sorten? Wie ist die Fruchtqualität? Welche Wuchseigenschaften besitzen die Bäume. Zunächst werden die Pflanzen in einem Gewächshaus gehalten, danach für einige Jahre in Töpfen ins Freiland gesetzt, bis sie anschließend in den Baumschulen gepflanzt werden. Schritt für Schritt fallen Sämlinge weck, die den Anforderungen nicht entsprechen.

Erst wenn diese Tests positiv ausfallen, werden in der letzten Stufe Äpfel der neuen Sorte Konsumenten zur Verkostung angeboten. Außerdem wird ihre Lagerfähigkeit auf die Probe gestellt und verschiedene Verkaufstests durchgeführt. Erst nach bestandener Prüfung gelangen die ersten Äpfel in den Verkauf.

Gut Ding braucht bekanntlich gut Weile, das gilt auch bei neuen Apfelsorten. Eine neue Apfelsorte wird erst nach ungefähr 15 bis 20 Jahren zum Verkauf angeboten. Das Highlight am Ende ist natürlich die Namensgebung – ein besonders emotionaler Moment für jedes Forscherteam.

Haben wir Sie zum Träumen gebracht? Wie sollte Ihre Wunschsorte schmecken? Haben Sie vielleicht schon einen passenden Namen im Kopf?

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