Der Frühling ist nun auch in den Apfelwiesen angekommen. Die Tage werden länger und die Sonne immer kräftiger. Jetzt verwandeln sich Südtirols Apfelwiesen für kurze Zeit in ein weiß-rosafarbenes Blütenmeer. Ein beinahe magischer Anblick, der jedes Jahr aufs Neue fasziniert.

Die Blüte beginnt in den Tallagen, im Etschtal und dem Südtiroler Unterland, wo die Temperaturen milder sind. In den höhergelegenen Lagen, wie dem sonnigen Vinschgau, beginnt die Blüte etwa zehn Tage später.

Die ersten Knospen, die sich öffnen, sind jene der Pink Lady®. Diese Sorte wird im Herbst als letzte geerntet und deshalb ausschließlich in Tallagen angebaut. Es folgen die Sorten Granny Smith und Golden Delicious. Die Sorte mit dem poetischen Namen Morgenduft bildet das Schlusslicht beim Blühbeginn.

Einem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgehen, dass die Blüten unterschiedlich sind, genau wie jede Apfelsorte unterschiedliche Eigenschaften hat. Die großen weißen Blüten gehören zur Sorte Granny Smith, während die kleineren rosa Blüten typisch für die Sorte Braeburn sind. Die Apfelbauern haben dafür ein besonderes Auge und erkennen die jeweilige Sorte an der Größe und der Farbe der Blüten.

Bei einem Spaziergang durch die Apfelwiesen kann man beobachten, wie sich die Bienen sanft auf den Blüten niederlassen und ihre Kreise durch die blühenden Wiesen ziehen. Wussten Sie, dass die Apfelbauern hierzulande eng mit den Imkern zusammenarbeiten, um die Bestäubung der Pflanzen zu fördern? Von den 38.000 Bienenvölkern in Südtirol leben gut 15.000 in den Obstwiesen.

In diesem Jahr blühen Südtirols Apfelbäume ab Anfang April. Viele sehnen sich schon nach einem Spaziergang durch die Apfelwiesen, inmitten der weißen Pracht, umgeben vom süßlichen Duft der Blüten. Für die Apfelbauern ist die Blütezeit aber auch eine mühsame: Sie müssen die Temperaturentwicklung aufmerksam beobachten, da das Risiko besteht, dass die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt. Bei nächtlichem Frost muss umgehend die Frostschutzberegnung eingeschaltet werden. So bildet sich um die Blüten eine dünne Eisschicht, die sie vor den bitterkalten Temperaturen schützt und Schäden verhindert.