"An apple a day, keeps the doctor away”, – so sagt es das Sprichwort. Ärzt:innen empfehlen ihn, er steht für gesunde Ernährung und landet fast täglich im Obstkorb. Doch was tun bei Apfelallergie? Für viele Menschen mit Birkenpollenallergie wird der Biss in einen frischen Apfel zur Belastung. Juckreiz, Kratzen im Hals oder geschwollene Schleimhäute – typische Symptome bei Apfelallergie machen den Genuss unmöglich. Doch genau hier setzt eine neue Studie aus Südtirol an und sorgt für Bewegung.
Im März 2025 wurde in Bozen eine klinische Untersuchung vorgestellt, die Betroffenen neue Möglichkeiten eröffnet. Mit Hilfe einer natürlichen Methode – der oralen Immuntherapie – testeten Forscher:innen über Jahre hinweg, wie sich die Verträglichkeit bestimmter Apfelsorten steigern lässt. Der Ansatz: den Körper langsam an die Frucht gewöhnen, ganz ohne starke Medikamente. Und der Erfolg spricht für sich.
160 Personen nahmen teil. Nach Abschluss der Therapie konnten 88 Prozent wieder einen ganzen Apfel essen – ohne Beschwerden. Nebenwirkungen wie Jucken oder Brennen traten deutlich seltener auf. Viele bemerkten auch, dass sie plötzlich andere Lebensmittel wie Nüsse oder Pfirsiche wieder besser vertragen. Besonders wirksam zeigten sich die Sorten
Granny Smith, Pink Lady® und
Golden Delicious. Wer also wissen will, welche Äpfel bei Apfelallergie infrage kommen, bekommt hier eine wissenschaftlich gestützte Antwort.
Das Projekt wurde von mehreren Forschungseinrichtungen aus Bozen, der Laimburg und Innsbruck getragen und durch Mittel der Europäischen Union ermöglicht. Es zeigt, wie gezielte Zusammenarbeit zu neuen Wegen im Umgang mit Allergien führen kann.
Diese Methode ersetzt keine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung oder einen gesunden Lebensstil, aber sie zeigt einen neuen Weg auf. Wer bisher keine Äpfel essen konnte, findet darin vielleicht endlich wieder mehr Genuss auf dem Speiseplan. Und vielleicht wird das alte Sprichwort bald auch für sie wieder wahr.