Der Oberhaslerhof in Schenna ist seit 1592 in Familienbesitz. Den Frauen kam hier immer schon eine besondere Rolle zu. Auch Bäuerin Priska Weger hat ihren festen Platz am Hof. Viele Bauern sorgen sich, wenn der männliche Nachwuchs ausbleibt. Am Oberhaslerhof in Schenna war das nie ein Problem. „Hundert Jahre lang haben hier Frauen die Erbfolge weitergetragen“, erzählt Bäuerin Priska Weger. Heute führt ihn ihr Mann Klaus mittlerweile in der 22. Generation.
Die Familie bewirtschaftet 8 Hektar Apfelwiesen und baut auf einem Hektar Wein an. Drei Generationen helfen mit, wenn im Herbst gemeinsam mit einem Dutzend Erntehelfern die Ernte ansteht. Neben Äpfeln und Wein wachsen hier aber auch Gemüsemalve, Knollenziest oder Schenner Kresse. Das sind nur einige der über hundert Sorten, mit denen die Bäuerin in ihrem Kräutergarten experimentiert. Damit beliefert sie Hotelköche in Schenna, verkauft Kräutersalze, und macht Kräuterführungen.
Vor ihrer Zeit am Hof arbeitete sie in einem Geschäft und hatte mit der Landwirtschaft nichts am Hut. „Wenn man einen Bauern heiratet, heiratet man das ganze Paket“, erklärt sie. Dass dazu neben Ehemann Klaus auch die gesamte Bauernfamilie gehört, war für sie nie ein Problem. Dass Arbeit und Privatleben in der Landwirtschaft nie getrennt sind, war da schon die größere Herausforderung. Trotz allem hat sie heute ihren festen Platz am Hof und würde mit niemandem mehr tauschen. Die Leidenschaft für ihre Arbeit brachte ihr 2011 sogar den Titel „Bäuerin des Jahres“ ein.